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  • sandra608

Medienkompetenz! - Verantwortung im Einsatz



Medien sind etwas Großartiges, helfen sie uns doch schneller und einfacher in Kontakt miteinander zu treten. Was früher per Kutsche ein paar Wochen dauerte, ist heute innerhalb eines Tages da – oder per Email sogar innerhalb von Sekunden.

Und Kompetenz ist etwas Großartiges, bedeutet es doch, dass wir uns in einem Bereich auskennen und andere hier leiten sowie unterstützen können.

Ich frage mich, wie kompetent bin ich im Nutzen der modernen Medien? Z.B.

- wie kompetent lese ich Nachrichten?

- wie kompetent nutze ich mein Mobiltelefon?

- wie kompetent nutze ich das Internet? Zum Thema Nachrichten kompetent lesen (und verbreiten!) fällt mir eine Konversation mit meiner Urgroßmutter ein. Als ich ihr sagte, sie soll nicht alles glauben, was in der Zeitung steht, entgegnete sie geradezu entsetzt: „Aber die dürfen doch nicht Lügen!“ Und ich wurde mir meiner Abgebrühtheit bewusst, wie selbstverständlich es für mich bereits war, dass den Medien nicht zu trauen ist. Und ich bemerkte auch meine depressive Passivität. Es war halt so. Kannste nichts machen. Doch wer schweigt, stimmt zu, oder nicht?! Zum Thema Mobiltelefon: Als ich meinen Vertrag bei einer neuen Mobilfunkgesellschaft mit dem Sachbearbeiter austüftelte, wollte er mir ein großes Daten-Volumen „verkaufen“, in der Annahme, ich würde dies benötigen, um Videos oder Filme zu schauen und Spiele zu spielen. Dass ich mein Telefon nicht für einen solchen Einsatz nutzte, sondern nur zum Telefonieren und „Kontakt machen“ über Schreib- und Sprach-Nachrichten, konnte er gar nicht fassen. Erst als er meinen geringen Datenverbrauch des letzten Monats sah, war er bereit, mir zu glauben. Und er war nicht nur überrascht, sondern fast geschockt. Ich fühlte mich schon wie ein Dinosaurier, aber dann wurde mir klar: Dafür sind Medien da. Um uns leichter und einfacher in Verbindung zu bringen. Ich lebe nicht hinterm Mond, sondern durchaus kompetent.

Medienkompetenz beinhaltet nicht nur die Fähigkeit, ein Medium technisch in all seinen Raffinessen zu nutzen, sondern auch die Fähigkeit (und Bereitschaft), sich seiner Integrität zu bedienen. Wie ich ein Medium nutze, was ich z.B. in sozialen Medien poste, hat eine Auswirkung auf Andere und bedarf einer sozialen Kompetenz, um hierbei nicht verletzend zu wirken.



Das deutsche Grundgesetz sagt:
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu Äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.  Eine Zensur findet nicht statt.“

Jeder darf also sagen was er will.


 Im Grundgesetz steht aber auch:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“

Also darf ich nur sagen was andere nicht herabwürdigt.

Aber die eigene Meinung kann schon mal mit der Würde eines Anderen in Konflikt kommen... wie lernen wir damit umzugehen? Was kann ich „noch“ sagen und wo ist Schluss? Warum will ich überhaupt etwas sagen, das die Würde eines Anderen beschädigen oder mindern könnte?

Das Feld der Verantwortung ist weit und tief – und es bedarf unser aller Einsatz.

Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und Technologien wie Virtual Reality[1] und Augmented Reality[2] sind auf dem Vormarsch. Da können wir erst mal nichts dran ändern. Aber die Würde des Anderen ist auch ohne Medium schon öfter mal nicht 'im Einsatz'.

Wir manipulieren uns gegenseitig, verurteilen uns, reden schlecht über andere.... und das alles ist jetzt noch anonym und schneller möglich durch den Gebrauch (oder sollte ich sagen: den Missbrauch) moderner Technologie. Hier gibt es eindeutigen Bedarf an Bewusstseins- und Kompetenz-Förderung, ansonsten werden wir von unserem Umgang mit der voranschreitenden Technologie ethisch überrollt. Mittels eines Mediums ist es noch einfacher, den Anderen herabzuwürdigen. Daher braucht es einen Schwerpunkt auf Integritätslehre und Ethik in der Medienerziehung und –nutzung.

Ein wunderbares Vorbild ist hierfür die Initiative 'Life.Design.You' von 'Gesundheit, Philosophie, Leben e.V.', die sich sensibilisieren für persönliche und gesellschaftliche Verantwortung in den Bereichen Medien und Design, sozialen Netzwerken und Journalismus, auf die Fahnen geschrieben hat. Das LDY-Team unterstützt Medienkompetenz in all seinen Facetten, mit Schwerpunkt auf den würdevollen Umgang von Medien & Menschen.

Es ist großartig, wenn sich Menschen, deren täglicher Umgang mit Medien ihr Einkommen garantiert, nicht nur Gedanken über einen ethischen Umgang mit Medien machen, sondern konkrete Hilfe und Unterstützung durch Workshops, Vorträge etc. anbieten. Hier steht nicht der Konsum oder Profit im Vordergrund, sondern echte, gelebte Integrität. Ein Wert, der in unserer Welt wahrlich Unterstützung gebrauchen kann und der den Medien wieder ihre wahre Bedeutung gibt: verbindend (statt trennend) zu wirken.

Life.Design.You finden sie unter der Webseite des Vereins GPL: https://www.gesundheit-philosophie-leben.de/live-design-you

[1] Virtuelle Realität (VR) ist eine computergenerierte „Realität“ mit 3D Bild und in vielen Fällen auch Ton. Man sitzt in einem speziellen Raum oder trägt eine Brille der/die eine Realität suggeriert.

[1] Augmented Reality (AR) bezeichnet das Einfügen von virtuelle Aspekte/Informationen in die reale Welt, so das unsere Wahrnehmung „Computerunterstützt“ wird.

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